Brennessel
Brennessel (Urtica dioca - Große Brennessel, Urtica urens - Kleine Brennessel) Nessel, Hanfnessel
Brennessel ist eine alte Heil – und Gemüsepflanze, die von Hippokrates zur Leib – und Blutreinigung empfohlen wurde. Im Mittelalter empfahl man Brennesseln äußerlich und innerlich zur Steigerung der Liebesfähigkeit. Die Anwendung sollte auch vor Hexen schützen.
Nach dem Volksglauben soll sie Sitz eines Dämons sein und gegen Blitz schützen.
Brennesseln wurden früher bei Bauten dem Lehm beigemischt, zum Färben benützt und aus den Fasern der Brennessel wurde auch Stoff erzeugt.
Brennesselgemüse hat wurde bevorzugt Gründonnerstag zu sich genommen, am Johannistag den 24. Juni aß man Brennesselpfannkuchen um gegen Elfenzauber verschont zu bleiben.
Eigentlich sollte dieses wertvolle Kraut mehr genutzt werden. Die Nesseln an den Blattenden halten viele Menschen davor ab. Es werden vorwiegend die jungen Triebe verwendet, welche 1 – 2 Minuten blanchiert nicht mehr nesseln. Brennesseln sind sehr vitaminreich, harntreibend und verdauungsfördernd.
Sie schmecken in Suppen und als Spinat ebenso wie zu Erdäpfelgerichte, auch in Spätzle verarbeitet schmecken sie sehr gut.
Herstellung von Brennesseljauche
Zum Ernten der Brennnesseln sind Handschuhe praktisch, um den Hautkontakt mit den Brennhaaren zu vermeiden. Die Pflanzen werden kurz über der Erde abgeschnitten, dann locker in ein passendes Gefäß gelegt und wer will, kann die Brennnesseln auch zerschneiden. Hat man nun die erforderliche Menge abgeschnitten, legt man sie locker in das Gefäß und gießt die entsprechende Menge Wasser darüber. Die so angesetzte Brennnesseljauche muss täglich umgerührt werden um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Ungefähr 3 Tage später fängt die Flüssigkeit an zu gären, das sieht man daran, dass sich an der Wasseroberfläche Blasen bilden und sie beginnt unangenehm zu riechen. Zum binden von Geruch eigenet sich vor allem Gesteinsmehl. Die Gärung ist abgeschlossen, wenn sich keine Blasen mehr bilden, das dauert noch ungefähr eine Woche, dann ist die Brennnesseljauche fertig. Stellen Sie das Gefäß - wenn möglich - an einen sonnigen Platz, im Schatten dauert der Prozess des Gärens länger.
Brennnesseljauche ist auch ein gutes Mittel zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen. Unverdünnte Brennnesseljauche gibt man in eine Sprühflasche und besprüht damit die befallenen Pflanzen von allen Seiten. Das wiederholt man drei Tage lang, damit auch die schlüpfende Brut vernichtet wird.